MATA WAGNEST / NICOLAS W. EDER
BUSCHOR LEBT!

MATA WAGNEST / NICOLAS W. EDER · BUSCHOR LEBT! · Video, Vitrine, Bild Acryl auf Leinen · 1987

Videoinstallation:
Das gemalte Bild – Das Porträt
Das bewegte Bild – Das Video
Das persönliche Museum

»DAS PORTRÄT ist Zug um Zug durch Unterteilung des Allgemeinbildes entstanden. In Zeiten, in denen ein persönliches Leben beginnt, greift diese Unterteilung so stark durch, daß sich die benannten Lebenden oder unlängst Verstorbenen kaum von den vielen Unbenannten der großen Figurenszene unterscheiden … durch skizzenhafte Behandlung, durch Überbetonung von Zufallsumgebung, Zufallsbeleuchtung, Zufallshaltung, Zufallsansicht wird die Person des Dargestellten aus der Dauer ins Zeitliche versetzt.« (Aus »Das Porträt« von Ernst Buschor, Professor für klassische Archäologie, 1886-1961) Der Spiegel, in dem der Archäologe das geschichtliche Leben erfaßt, ist der Versuch, die Hinterlassenschaft der vergangenen Menschen sichtbar zu machen.
Schichten konkreter zeitlicher Ablagerungen stehen der Erschließung eigener Tiefenschichten gegenüber.
DAS PERSÖNLICHE MUSEUM stellt das archäologische Subjekt dar, das es zu betrachten gibt. Beurteilungen setzen an den Gegenständen der jüngsten Vergangenheit, ebenso wie bei den neuesten Schöpfungen der bildenden Kunst Erscheinungen zur Vergangenheit in Verbindung. Immer da, wo sichtbare Dinge als Zeugen der Vergangenheit angerufen werden, vollzieht sich archäologisches Urteil.
Wir sind verwirrt in der heutigen Zeit.
Buschor meint: »Der Entwicklungsgang der Welt ist in Zyklen gegliedert.«
Sollen wir das glauben?
Der Forscher versucht Spuren und Zeichen so zu deuten, um ein komplexes Bild der Wirklichkeit zu erobern. Die Fakten des Forschers lassen ihn zum »Eroberer der Wahrheit – der Welt« werden.
Wir wollen Buschor darin folgen, denn BUSCHOR LEBT.
© Mata Wagnest / Nicolas W. Eder

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